Wer die Wahl hat, hat die Qual...den richtigen Rucksack zu finden, ist gar nicht so einfach. Es gibt viele Faktoren - Budget, Größe, Material, ...
Um den richtigen Rucksack zu finden, folgende Richtlinien:
- Überlege dir zu erst was du einpacken wirst.
- Danach das benötigte Packvolumen bestimmen und dann passenden Rucksack auswählen.
Einstiegsmodelle gibt es günstig, wobei man dafür etwas Abstriche in Sachen Komfort und Qualität machen muss, für den Zweck als Fluchtrucksack aber ausreichend sind.
Ein mögliches Modell: 101Inc Mountain mit ca. 38L Fassungsvermögen.
Diesen Rucksack gibt es leicht abgewandelt von verschiedensten Herstellern wie z.B. Mil-tec, Brandit, MFH, u.a. Unterschiede sind wirklich nur sehr gering. Ein bisschen dickeres Material bei dem einen, ein wenig breiter bei dem Anderen. Im Grunde genommen aber sind es die gleichen Rucksäcke mit 1-2L Unterschied im realistischen Packvolumen.
Oft sind die Angaben leider "Idealmaße" - entsprechen aber nicht der Realtität.
Den von mir mit 38L ausgewiesenen Rucksack findest du im Netz mit Angaben von 35 bis 50L.
Meine Messung: Ich packe den Rucksack mit allen Gegenständen meines Fluchtrucksacks - dann fülle ich den restlichen Platz mit Kleidung und Decken auf und messe dann jedes einzelne Fach und rechne die Volumina zusammen. So ergibt sich ein realistisches Packvolumen. Leider werden oft idealisierte Volumen angegeben.
Also eher ein theoretisches Volumen (die Rucksäcke werden maximal mit Wasser gefüllt. Diese Füllmenge entspricht dann dem angegebenen Volumen).
Oder noch schlimmer: beim Vermessen des Rucksacks mit Außentaschen werden die Maximalmaße von seitlicher Außentasche zu seitlicher Außentasche und vom Boden bis einschließlich Griff gemessen.
Ein sehr gutes Beispiel ist dafür der BW Kampfrucksack der von vielen Herstellern angeboten wird.
Oft mit 65L beworben. Weil die Außenmaße inkl. seitlicher Taschen + Boden bis Griff und von Frontschnalle bis En
de Rückenpolster gemessen werden, ergibt sich ein theoretisches Volumen von 65L.
hier wie Rucksackmaße oft gemessen werdenn:
Man sieht hier das inkl. Außentaschen gemessen wird. Auch kann ein Rucksack mit dem Deckel nicht bis ganz oben hin voll gepackt werden.
Diese Vorgehensweise der Produktangaben ist nicht verboten...Um ein realistisches Packvolumen haben, muss man jedoch die Fach-innen-Maße messen und die einzelnen Fächer zusammenrechnen...und dann ergibt sich plötzlich ein Packvolumen von ca. 48L-50L.
Das sind gut 15L Unterschied von "real" zu "theoretisch". Sicher ist bei der Messung immer etwas Toleranz dabei - jede Messung ist immer etwas anders (stehend, liegend, aufgehängt, "ausgebeult" etc...)
daher steht bei den Produkten oft ein "ca." dabei.
Außerdem ist nicht jeder Rucksack 100% gleich. Mal 1-2cm weniger mal 1-2cm mehr... das liegt innerhalb der Fertigungstoleranz...
Da nehmen es die Fernostfabriken nicht so genau...Aber hier sollte man schon auf die Details achten.
Auch schon auf manchen Websites gesehen:
Angebot beworben mit "50L Liter Notfallrucksack" in den Details steht dann: "Maße: ca. 30 x 48 x 27".
Wenn man das dann mal ausrechnet: 30x48x27= 38.88L ...
Auf ein Wort zum Thema: Welches Modell oder Welche Marke? In vielen Blogs und Seiten über das Thema Fluchtrucksack findest du oft Angebote bzw. Links zu großen Versandhändlern zu teuren Premiumrucksäcken. Meiner Erfahrung nach sind die günstigeren Rucksäcke für den Einsatzzweck völlig ausreichend. Sicher hat z.B. Tasmanian Tiger einen viel Höheren Qualitätsstandard als 101inc oder Mil-tec, u.a... jedoch ist der Anspruch ein ganz anderer. Der Fluchtrucksack ist dein Gepäck in der Notsituation für ca. 72h in Deutschland.
Um die Stabilität bzw. Verarbeitung zu testen habe zuletzt ein Modell von A. Blöchl als "Waldarbeitsgepäck" gekauft und nicht geschont. Und er hält immer noch. Sicherlich hat er schon die ein oder andere Gebrauchsspur. Aber die Funktion ist nicht beeinträchtigt. Lass dich also nicht verunsichern von Aussagen wie: "Spare nicht am Rucksack - kaufe nur teure Markenprodukte".
Mein gepackter Fluchtrucksack ist der 38L Rucksack von 101Inc. Ein 10€ Rucksack aus dem Discounter wird dem Flucht-Szenario vielleicht auch schon gerecht, als Gepäck im Auto...in dieser Preisklasse kann (muss aber nicht...) aber schon der Stoff, der Reißverschluss oder die Naht schneller reißen...30 € - 100€ für einen Rucksack je nach Größe ist also gut investiert... Achte bei der Auswahl darauf, gedeckte Farben zu wählen. Flecktarnmuster sind nicht die beste Wahl - man sollte nicht allzusehr "Militaria"-mäßig aussehen.